"In allen drei Kindergärten wurde ich als Leitung herzlich willkommen geheißen."
Wir haben in der Krise viel Neues ausprobiert.
Die Pandemie ist für alle eine Herausforderung. Ständig gibt es wechselnde Vorgaben. Notbetreuung und Öffnungszeiten müssen angepasst werden. Das letzte Jahr hat uns noch mehr zusammengeschweißt. Wir sind ein super Team und arbeiten Hand in Hand.
Ich kann mich auf meine Kolleginnen verlassen und bin dankbar, dass sie offen sind für neue Wege, z. B. für Technik, die Online-Meetings und digitale Elternabende möglich machen.
Die Erzieherinnen haben viele Ideen entwickelt und umgesetzt.
Vor Weihnachten hatten wir wieder nur Notbetreuung. Kinder, die wochenlang zu Hause bleiben mussten, erhielten Bastelpakete und unsere Vorschüler eine Mappe mit Aufgaben. Wöchentlich haben sie „Hausaufgaben“ dazu bekommen. Wir haben mit Kindern und Eltern telefoniert, der Austausch war wichtig und gut. Auch E-Mails mit kreativen Anregungen haben wir verschickt. Für so viel Engagement kann ich nicht oft genug „Danke“ sagen!
"Mir kam viel Wertschätzung entgegen. Das hat es mir leicht gemacht, in meine neue Aufgabe hineinzuwachsen."
Natürlich ist momentan vieles anders.
Elterngespräche zwischen „Tür-und-Angel“ finden nur begrenzt statt. Aber wir haben andere Möglichkeiten entdeckt, um in Kontakt zu bleiben. Bei einem Elternabend haben wir mithilfe eines Videos einen digitalen Rundgang durch eines unserer Häuser gemacht. Regelmäßig reflektieren wir mit Müttern und Vätern die Entwicklung ihres Kindes.
Gute Beziehungen zu den Eltern sind das Rückgrat unserer Arbeit. Nur gemeinsam können wir unseren Erziehungsauftrag wahrnehmen. Die Freude an der Arbeit kann auch Corona nicht bremsen.
Unsere Angebote, Aktionen und Ausflüge haben wir den Hygienebestimmungen angepasst.
Händewaschen und AHA-Regeln sind selbst bei den Jüngsten selbstverständlich. Trotzdem erleben unsere Kinder den Alltag in Krippe und Kindergarten fast ohne Corona. Das tut ihnen unglaublich gut. Wir beobachten immer, dass die Begegnung eines Kindes mit einem anderen Kind etwas Besonderes ist, wesentlich anders als der Kontakt zu einer erwachsenen Person. Wenn Kinder zusammen spielen, lernen sie miteinander zu leben. Ihre Fantasie und ihr Einfühlungsvermögen beeinflussen sich gegenseitig. Sie können aufeinander wütend sein, sich wieder vertragen und vor allem gemeinsam lachen. Wir sind dankbar, dass die Kinder nach der letzten langen Schließung wieder Krippen- und Kindergartenalltag erleben.
Talente herauslocken sehe ich als wichtige Aufgabe.
Gerade in unserem vielschichtigen Beruf, wo Kreativität, Flexibilität und Engagement gefragt sind, fördere ich gerne ressourcenorientiertes Arbeiten. Was kann jemand – nicht nur als Mitarbeiterin, sondern als Mensch, in der Freizeit und Familie, als Hobby? Wenn zum Beispiel jemand imkert, lässt sich daraus gut ein Bienenprojekt machen.
Von Gudrun Woschnitzok habe ich viel gelernt.
Im „Orientierungsplan“ ist das „Recht auf individuelle Beobachtung des Kindes“ verankert. Bei Gudrun habe ich erlebt, wie es praktisch funktioniert. Eine besondere Begabung war, dass sie die Persönlichkeit und den Entwicklungsstand eines Kindes schon nach kurzer Zeit erfasst hatte. Ich war oft begeistert, wie präzise sie den Eltern ihre Beobachtungen mitteilen und sie kompetent beraten konnte. Aktivierende und lösungsorientierte Gespräche führen war nur eine ihrer vielen Stärken. Für ihre Begleitung und ihr Coaching bin ich sehr dankbar.
In meiner neuen Aufgabe freue ich mich darauf, dass wir mitwirken dürfen, Kinder zu selbstständigen Persönlichkeiten zu erziehen. Sie lernen Selbstbestimmung, Verantwortlichkeit und Entscheidungsfähigkeit. Sie erfahren: Ich bin gewollt, geliebt und von Gott geschaffen, mir traut man was zu. So wächst Resilienz und sie werden stark, auch in widrigen Umständen die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen.